Für den bayerischen Schulpsychologen oder die bayerische Schulpsychologin mag sich die Frage stellen, wo er mehr beheimatet ist – als Lehrkraft in der Pädagogik oder als Psychologe oder Psychologin in der Schulpsychologie. Welcher Bereich ist attraktiver oder ist mir wichtiger? Wo brauche und bekomme ich mehr Unterstützung? Ist nicht die Schulpsychologie das neue Element in der Schule, das auch nach drei Jahrzehnten noch im Aufbau ist? Sollte ich mich nicht im eigenen Interesse in einem Berufsverband, also dem LBSP, engagieren, mindestens Mitglied werden? An meinem Arbeitsplatz in der Schule, in der Beratung, kann ich meine psychologischen Kenntnisse für die Gesundheit einzelner Schülerinnen und Schüler oder auch einzelner Lehrkräfte nutzen. Aber welchen Einfluss habe ich auf die bestehenden Strukturen, um auch sie gesundheitsfördernd zu gestalten? Braucht es dafür nicht den Zusammenschluss möglichst vieler Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, Kolleginnen und Kollegen, die sich aus einem gleichen Selbstverständnis gemeinsam für Veränderungen stark machen, die von der psychologischen Forschung des Erlebens und Verhaltens nahegelegt werden?
Der LBSP kennt diese Fragestellungen, Selbstzweifel und auch Ansprüche der Kolleginnen und Kollegen und unterstützt sie im Rahmen seiner Möglichkeiten und Erfahrungen nach Kräften. Kontakte, persönlicher Austausch, Fortbildungen, Mitgliederversammlungen und die Möglichkeit zur Mitarbeit bei bestimmten Themen sind Angebote an die Mitglieder oder auch solche, die es noch werden wollen, zur gegenseitigen Stärkung. Wobei es immer das Anliegen des LBSP ist, auf wissenschaftlicher Grundlage und im Kontakt auf Augenhöhe mit dem KM und der Administration auf Verbesserungen in der Schulpsychologie hinzuwirken und natürlich immer im Interesse unserer Klientel, vor allem Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer. Es sind das gemeinsame Handeln und die, wenn auch oft nur kleinen Erfolge, die uns für unseren Anteil Schulpsychologie trotz etlicher Widerstände und Beeinträchtigungen begeistern.
Verfasst im Januar 2023 von Ingo Hertzstell