LandesverbandbayerischerSchulpsychologinnen und Schulpsychologen e.V.

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Überlegungen des Vorstands zur Profilbildung der Schulpsychologie in Bayern

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Vermehrt werden an den LBSP wegen des unklaren Profils der schulpsychologischen Tätigkeit Unmutsäußerungen von Seiten seiner Mitglieder herangetragen, verbunden mit der Aufforderung, sich für eine schärfere Profilbildung der Schulpsychologie einzusetzen. … Lesen Sie hier den ganzen Artikel

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SARS-CoV-2: Wie kann die Psychologie den Menschen helfen?

Reflexionen zur Bewältigung von Angst

Verfasser: Knape, Regina/ Röthlein, Hans-J. im Juli 2020

  1. Vorüberlegungen und Beobachtungen

Angst ist der Motor für die Entwicklung der Menschheit. Sie warnt vor Gefahren, sie vermag den Menschen zu schützen und gleichzeitig durch die Konfrontation mit ihr den Menschen zu beflügeln. Ohne Angst und die Versuche, diese zu überwinden, hätte sich die Menschheit wohl nicht entwickeln können.

Im Mittelpunkt  der Überlegungen steht die Zielsetzung, einige zentrale, für die Bewältigung von Angst förderliche Haltungen zu benennen und zu stärken und damit das Bewusstsein von der eigenen Selbstwirksamkeit in verschiedenen Lebensfeldern und Rollen zu erhöhen. Intentionen, denen sich auch die Psychologie in der Schule verpflichtet sieht.

Die Formulierung der folgenden Gedanken wurde ausgelöst durch die SARS-CoV-2 -Entwicklungen. Sie nehmen zwar auch Bezug auf diese pandemische Erscheinung, sind jedoch aus deren Kontext herauslösbar und übertragbar auf andere Ereignisse, die die vorhandenen Bewältigungsmechanismen des Menschen zumindest aktuell übersteigen.

Das unheimliche Unbehagen

Die Entwicklung der SARS-CoV-2 Pandemie löst bislang bei der Mehrheit der Bevölkerung eine tief verwurzelte Urbefindlichkeit aus: ein sorgenvolles bis unheimliches existentielles Unbehagen. Diese tiefe Verunsicherung weist einen anderen Charakter und eine andere Erlebensqualität auf als die in der überschaubaren jüngeren Vergangenheit erlebten Katastrophen und Krisen: Die SARS-CoV-2 Pandemie ist keine Naturkatastrophe, keine von Menschenhand bewirkte Gewalttat, kein Schicksalsschlag und kein belastendes Life-Event.

Der Unheilbringer ist die Natur in Form eines mit den Sinnen nicht wahrnehmbaren Virus, welches in einer dimensionalen Ausprägung von unbemerkt/harmlos bis hoch aggressiv/tödlich auftreten kann. Die bisherige Unbeherrschbarkeit von SARS-CoV-2 kann die hybride Haltung des Menschen gegenüber der Natur in Frage stellen und desillusionieren. Bezüglich der Beeinträchtigung des menschlichen Organismus durch das Virus ist trotz weltweiter Forschungsbemühungen immer noch zu wenig bekannt, individuelle Risiko- und Schutzfaktoren bedürfen einer weiteren wissenschaftlichen Klärung.

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am 01.08.2020 um 11:08 in Allgemein. Beitrag kommentieren