„Psychische Auffälligkeiten bei Kindern in Bayern“ – eine Tabelle mit Zündstoff versteckt sich auf Seite 52 des Bayerischen Kindergesundheitsberichts: Demnach zeigte fast ein Viertel aller Viertklässler im Schuljahr 2009/1010 Probleme im Sozialverhalten, 22 Prozent hatten Probleme mit Gleichaltrigen, 17 Prozent emotionale Probleme und 14 Prozent Konzentrationsschwierigkeiten oder Hyperaktivität. „Es gibt mittlerweile mehr psychische als körperliche Erkrankungen“, bestätigt Hans-Joachim Röthlein, Vorsitzender des Landesverbands der bayerischen Schulpsychologen.
Das Problem ist: „Die Schullandschaft hat sich sehr stark verändert, Familie hat sich geändert. Was aber gleich geblieben ist, ist die Ausstattung der Schulpsychologen. Da sind wir noch im letzten Jahrhundert,“ erklärt Röthlein.
Und die Probleme werden nicht geringer, denn: Zu den genannten Themen kommen Kriegs- und Fluchterlebnisse bei den neuen Schülern aus den Kriegsgebieten. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte aller Flüchtlingskinder, die vor allem auf Grund-, Mittel-, Real- und Berufsschulen gehen, schwer traumatisiert sind. Die Lehrer sind darauf nicht vorbereitet. Und jene, welche vorbereitet sind – Schulpsychologen – bekommen nicht genug Stunden für diese neue Herausforderung.
Unter dem Titel „Minilösung für Maxiprobleme“ ist in der Bayerischen Staatszeitung ein längerer Artikel zur Bedeutung der Schulpsychologie erschienen, in dem auch der Vorsitzende des LBSP, Hans-J. Röthlein, zu Wort kommt und eine bessere Ausstattung für und mit Schulpsychologen anmahnt.
Seine Forderung wird von Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, und von Bernhard Jehle, Direktor des Instituts für Pädagogik und Schulpsychologie der Stadt Nürnberg, unterstützt.
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